Bestätigt - 05.04.2024

[IF1] Waren (Müritz), MV


Maximale Intensität

mindestens F1 T2 | IF1  (~ 150 km/h)

Datum & Uhrzeit

05.04.2024 | 19:17 MESZ

Tote/Verletzte

0/0

Betroffener Bereich

≥ 4.2 Kilometer lang
~ 150 Meter breit (max.)

SW - NO

Betroffene Orte
Forstgebiete zwischen Waren (Müritz) und Müritzhof




Am 05.04.2024 stellte sich eine Gewitterlage im Nordosten Deutschlands ein, die mit einer erhöhten Tornadogefahr einherging (dazu die ESTOFEX-Vorhersage für den 05.04.2024). Am Abend zog eine unscheinbare Schauerzelle über Forstgebiete zwischen Waren und Müritzhof, die einen Tornado hervorbrachte. Zunächst waren nur isolierte Schäden an einer Waldstraße zwischen den beiden Orten bekannt, weshalb der Fall bis Januar 2025 als Verdachtsfall galt. Nach erneuter Prüfung des Falles zeigten sich auf Satellitenbildern abgegrenzte Schäden entlang einer über vier Kilometern langen, schmalen Schneise, was schließlich zur Bestätigung des Tornados führte.

(Übersicht: Satellitenbild aufgenommen nach dem Tornado - Gelb markierte Bereich = Flächige Forstschäden; Weiße Markierung: s. Bild 1-3 | ©Sentinel)

Die ersten Schäden durch den Tornado entstanden unmittelbar nördlich der »Schnakenburg« unweit des Ufers der Müritz (53.473, 12.683 / Bereich A). Im dortigen Kiefernwald kam es an zwei stellen zu flächigen Schäden (etwa 2,5 Hektar betroffen - min. TSA, DoD 2: IF1). Die Schneise ist hier hauptsächlich unter 100 Meter breit. Es folgt ein Moorgebiet, in dem sich auf Satellitenbildern ebenfalls Forstschäden im Schneisenverlauf zeigen (53.479, 12.698 / Bereich B). Im Kiefernwald »Am Dammfeld« (53.482, 12.705 / Bereich C) kam es zu weiteren Schäden - hier ist etwa ein Hektar betroffen.

(Satellitenbilder Vorher-Nachher-Vergleich | ©Sentinel)

Die Feuerwehr und das Technische Hilfswerk rückten noch am selben Abend aus, nachdem eine Alarmierung wegen Schäden in einem abgegrenzten Bereich an der Verbindungsstraße zwischen Waren und Müritzhof (53.482, 12.709, s. weiße Markierung in Übersicht / Bereich D) einging: Hier wurden über ein Dutzend Bäume (hauptsächlich Kiefern) entwurzelt oder abgeknickt und versperrten die Straße (min. TSA, DoD 2: IF1). Die Alarmierung erfolge erst etwa eine Stunde, nachdem die betreffende Schauerzelle über den Bereich zog, was jedoch wohl darauf zurückzuführen ist, dass die Schäden zunächst unbemerkt blieben, da die Straße mutmaßlich wenig befahren wird.

(Bild 1-3©Wir-sind-Mueritzer.de)



Der Tornado zog anschließend über den »Freisnecksee« und verursachte im Anschluss erneut flächige Forstschäden unweit des dortigen Ufers (53.487, 12.721 / Bereich E), die deutlich auf Satellitenbilder erkennbar sind. Der betroffene Bereich ist etwa 2,5 Hektar groß und bis zu 150 Meter breit. An dieser Stelle liegt die Intensität womöglich mindestens im IF1.5-Bereich (TSA, DoD 3), was aufgrund fehlender Detailbilder der Schäden jedoch nicht gesichert werden kann. Schäden ziehen sich ab hier über die »Damerower Straße« bis auf Höhe des »Wolfskuhlsees« (53.491, 12.733 / Bereich F), wo die bekannte Schadensschneise schließlich endet. 


Bilder / Videos zur Verfügung gestellt von

Wir-sind-Mueritzer.de

Zum Fall in der Tornadoliste

 

Kartenhintergrund ©Google

 

©TorKUD

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