Die Prozentangaben beziehen sich auf die Wahrscheinlichkeit eines Tornados innerhalb eines Radius von 35 km um einen beliebigen Punkt.
2% | |
4% | |
6% | |
10% | |
15% | |
25% | |
Umrahmter Bereich |
Umrahmter Bereich: Wird zusätzlich angezeigt bei erhöhter Gefahr (10%) für starke Tornados (IF2+). Schwarz umrandet.
…2 % Risiko für große Teile Ost- und Mitteldeutschlands…
Im Einflussbereich eines Tiefdruckkomplexes über Nordeuropa ist die vorderseitige Warmluft bereits nach Osten verdrängt worden. Durch eingeflossene Höhenkaltluft kommt es allerdings trotzdem zur Destabilisierung der noch milden, maritimen Luftmasse über Deutschland.
Mit meist nur 400–600 J/kg MLCAPE handelt es sich um eine fast klassische sommerliche Low CAPE–High Shear-Lage; fast, weil besonders in Ostsachsen und Brandenburg begrenzt auch hohe Werte erreicht werden können. Ansonsten weist diese Luftmasse aber durch den linken Rand eines kräftigen 500 hPa Jets Überlapp, wodurch mehr als genug DLS und auch 20–35 kts LLS zur Verfügung stehen. In Kombination mit einem komplexen bodennahen Windfeld ergeben sich damit lokal klassisch für solche Lagen leicht gekrümmte Hodographen mit erhöhten SRH-Werten. Größter Failure-Mode für Tornados ist ein in Soundings erkennbarer Temperatur-Taupunkt-Spread, der Outflowdominante Zellen bevorzugen würde. Durch teils vorlaufende Schauer und Gewitter könnte aber auch dieses Problem durch kühlenden und anreichernden Niederschlag lokal gelöst werden, und ein Tornado ist somit nicht ausgeschlossen.
…2% Risiko von der Polnischen Grenze bis Ostwestfalen…
Ausgangs der Nacht greift ein neues Tiefdruckgebiet auf Deutschland über. Dabei wird das Bundesgebiet von einer schwach ausgeprägten Kaltfront überquert, die bis zum Nachmittag auch das äußerste Ostsachsen erreicht. Im Zuge des Luftmassenwechsels kommt es noch einmal zu einzelnen Schauern und Gewittern
Im Vorfeld der Kaltfront werden in Ostdeutschland bis zu 500 J/kg MLCAPE erreicht, mit einem erheblichen Anteil an 0-3 km CAPE. Dazu gibt es eine südliche Anströmung, die zusammen mit der Höhenströmung günstige Windprofile mit 0-1 km SRH-Werten von teils über 100 m²/s² ermöglicht. Nach Passage der Kaltfront dreht der Wind immer stärker auf Westen, wodurch die Tornadogefahr im Laufe des Tages von West nach Ost abnimmt. Die entstehenden Zellen könnten zwar mit Outflowdominanz zu kämpfen haben, doch das sollte nicht so ein großes Problem darstellen wie gestern. Allerdings ist die Instabilität sowie DLS schwächer ausgeprägt als am Vortag, sodass die Entstehung stabiler rotierender Aufwinde erschwert wird.
Bei Fragen, Feedback und Anregungen: Kontaktformular