Bestätigt

[IF1] Hammerbrücke, SN


Maximale Intensität

IF1 (~ 150 km/h)

Datum & Uhrzeit

28.05.2025 | 18:30 MESZ

Personenschäden

Keine

Betroffener Bereich

≥ 6.6 Kilometer lang
~ 130 Meter breit (max.) ⌀ ~ 80 m breit
NW - SO

Betroffene Orte

Hammerbrücke, Schneckenstein, Klingenthal




Gegen 18:30 MESZ zog eine rotierende Gewitterzelle über den betreffenden Bereich. Ein Augenzeuge berichtet von einer deutlich erkennbaren Drehbewegung der Wolken. In deren Verlauf entstand eine etwa 6,6 Kilometer lange und bis zu 130 Meter breite Schneise mit teils flächigen Forstschäden, beginnend in Hammerbrücke und endend südlich von Mühlleithen. Die ersten bekannten Auswirkungen entstanden östlich der «Muldengerger Straße» (50.430, 12.414) in Hammerbrücke, wo Birken entwurzelt und Baumkronen von Fichten abgebrochenen wurden (TRW, DoD 3: IF0.5 - nördliche Fallrichtung - s. Bild 1-3). 

(Bild 1-3 ©Heiko Stehl)



Der Tornado zog abschließend durch die bewaldeten Gebiete zwischen Hammerbrücke und Klingenthal. Dabei kam es zu teils flächigen Schäden im Fichtenbestand (s. Bild 4–7 - bis TSW, DoD 3: IF1). Die Schäden treten in kleinen, räumlich klar abgegrenzten Clustern auf, die meist deutlich unter 80 Meter breit sind und sich entlang der Schneise verteilen. Zwischen dem Mineralienzentrum Schneckenstein und dem «Floßgrabenweg» verläuft ein rund zwei Kilometer langer Bereich ohne im Satellitenbild erkennbare Schäden. Westlich des «Waldhotel Vogtland» (50.404, 12.475) setzt erneut eine durchgehende Schneise mit flächigen Schäden ein, die bis zu 130 Meter breit ist und direkt über das Hotelgelände führt (TSW, DoD 4: IF1.5 erscheint möglich, ist mangels Detailaufnahmen jedoch nicht gesichert). Über mögliche Sachschäden liegen derzeit keine Informationen vor. Die Schneise endet rund einen halben Kilometer westlich der B283 in Klingenthal. 

(Satellitenbilder: Vorher-Nachher-Vergleich ©Sentinel)


(Bild 4-7 - ©Heiko Stehl)


Radarbilder

(Radarbilder - ©ESSL / DWD)


Synoptische Lage am 28. Mai 2025
Wetteranalyse von Marcus Beyer (DWD)

Am 28.05.2025 hatte sich über dem Atlantik ein recht glatte Westströmung eingestellt. Auf der Vorderseite in einer eher diffluenten und leicht zyklonal gekrümmten Höhentrömung. Der zunächst flache Trog konnte sich im Tagesverlauf amplifizieren und zog dabei bis zum Abend westwärts über Deutschland hinweg. Zum dem Höhentrog gehörte ein zunächst flaches Wellentief, dass sich im Laufe des Tages dem Antrieb aus der Höhe folgend ebenfalls intensivieren konnte. Seine Kaltfront kam am Nachmittag von Nordwesten kommend südostwärts bis zur Mitte voran.Im Vorfeld konnten sich in feuchtlabiler Luftmasse einige hundert J/kg bis 1000 J/kg an CAPE entwickeln. Gerade im südlichen Bereich der Labilitätsenergie gab es deutlich erhöhte Scherwerte sowohl hochreichend (0-6 km), als auch im unteren Troposphärenniveau (0-1 km). Die 0-1 km Scherung lag zwischen 10 und 15 m/s und die ebenso erhöhten SRH Werte zeigten das erhöhte Potential für rotierende Zellen und Tornados.

(©DWD)



Bilder / Videos zur Verfügung gestellt von
Heiko Stehl,
DWD,
ESSL

Zum Fall in der Tornadoliste

 

Kartenhintergrund ©Google

 

©TorKUD

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