Bestätigt - 25.09.2024

[IF1.5] Handorf, NW


Maximale Intensität

F1 T3 | IF1.5  (~ 180 km/h)

Datum & Uhrzeit

25.09.2024 | 19:12 MESZ

Tote/Verletzte

0/0

Betroffener Bereich

≥ 8.2 Kilometer lang
~ 320 Meter breit (max.)   / ⌀ ~ 70 Meter breit 

SW - NO

Betroffene Orte
Münster (OT Gremmendorf, Kasewinkel, Handorf), Telgte





(Screenshots aus Video / Video des Tornados bei Münster ©Unwettermeldungen (Facebook))

Die ersten bei der Vor-Ort-Dokumentation feststellbaren Auswirkungen durch den Tornado entstanden unmittelbar nördlich von Gremmendorf am «Kaldenhofer Weg» (51.938, 7.680), wo in zwei aufeinanderfolgenden Baumreihen einige kleine Äste abgeknickt und auf den angrenzenden Feldern abgelegt wurden (s. Bild 2 - TRA, DoD 1: IF0.5). In dem dazwischenliegenden Maisfeld entstand ein unter 10 Meter breiter Korridor mit Druckschäden (s. Bild 1). Nach Überquerung des Flusses Werse entstanden vergleichbare Vegetationsschäden südlich der «Münsterstraße» (51.945, 7.689 - s. Bild 3 - TRA, DoD 1: IF0.5). 

(Bild 1-3 ©TorKUD)



Nördlich «Münsterstraße» (51.945, 7.690) wurden auf bis zu etwa 90 Metern Breite zahlreiche Bäume entwurzelt/abgeknickt oder beschädigt (große Äste abgebrochen, s. Bild 4-5 - TSW, DoD 2: IF1). Der Tornado zog über den «Campingplatz Münster» (51.946, 7.691), wo es laut Medienberichten zu Sachschäden kam. Am nördlich an den Campingplatz grenzenden «Laerer Werseufer» (51.94808, 7.69336) knickte der Tornado einige Bäume ab (s. Bild 6 - TRW, DoD 5: IF1) und zog durch den «Auwald Stapelskotten»

(Bild 4-6 ©TorKUD)


Am Nordrand des «Auwald Stapelskotten» (51.952, 7.695) beschädigte der Tornado alle Bäume in einem abgegrenzten, etwa 50 Meter breiten Bereich (s. Bild 7 - TSA, DoD 2: IF1) und hinterließ eine deutliche Spur im darauffolgenden Maisfeld (s. Bild 7-8). Auf den folgenden 500 Metern wächst die Schneisenbreite schlagartig auf etwa 280 Meter an. In einer Baumreihe (51.956, 7.699) wurden einige Bäume abgeknickt & entwurzelt (s. Bild 9 - TSA, DoD 2: IF1).

(Bild 7-9 ©TorKUD)



Ein an die Baumreihe grenzenden Haus erlitt leichte Schäden am Dach (s. Bild 14 - BNTS, DoD 1: IF1). Entlang der Zufahrtstraße (51.957, 7.699) knickte der Tornado mehrere Bäume und große Äste in östliche Richtung ab (s. Bild 10-14 - bis TRA, DoD 5: IF1.5). Im gegenüberliegenden Waldgebiet entlang der «Werse» (51.959, 7.703) stürzten erste große Bäume in westliche Richtung (s. Bild 11 im Hintergrund - TSA, DoD 1: IF1).

(Bild 10-14 ©TorKUD)


(Bild 15-16 ©TorKUD)

Nachdem der Tornado erneut die «Werse» überquert hat, kam es südlich der Straße «Pleisterimpen» (51.96076, 7.70599) zu erheblichen Schäden an einem Mischwald am «Kreuzbach», in dem dutzende Bäume umstürzten (s. Bild 15-16, 18 - TSA, DoD 3: IF1.5). Im Bereich wurde mindestens ein Dach teilweise abgedeckt (s. Bild 19 - BNTW, DoD 2: IF1). Entlang der Straße knickte der Tornado zahlreiche Bäume und große Äste ab (s. Bild 17, 20-21). Die Schneise ist hier knapp über 300 Meter breit.

(Bild 17-21 ©TorKUD)



Unmittelbar auf die intensiven Schäden folgend verringert sich die Schneisenbreite schlagartig wieder auf deutlich unter 100 Meter. Östlich des «Alten Mühlwegs» (51.965, 7.710) brach der Tornado einige mittelgroße Äste ab und legte diese auf dem nördlich angrenzenden Feld ab (s. Bild 22 - TRA, DoD 1: IF0.5). In «Kasewinkel» (51.968, 7.713) brachte der Tornado einige Bäume zu Fall. Hier entstand ein konvergentes Fallmuster auf engem Raum (s. Bild 23 - min. TRW, DoD 3: IF0.5). Die darauffolgenden Gebäude trugen keine Schäden davon, die zum Zeitpunkt der Vor-Ort-Dokumentation am 27.09.2024 erkennbar waren. Auf dem darauffolgenden Feld entstand eine schmale, eindeutige tornadische Spur (Zykloide - s. Bild 24). 

(Bild 22-24 ©TorKUD)


An der «Körberheide» (51.976, 7.723) hinterließ der Tornado eine schmale Schneise im Maisfeld, knickte Äste und einen Baum ab (s. Bild 25 -TSA, DoD 2: IF1). Anschließend zog er durch ein kleines Waldgebiet und verursachte an der Austrittstelle (51.977, 7.725) deutliche Vegetationsschäden auf wenigen Metern Breite (s. Bild 26). Im gegenüberliegenden Waldgebiet entstand eine ebenso schmale Eintrittsstelle  mit Schäden an Bäumen nördlich der B51 (51.980, 7.730 - s. Bild 27-28 - TSA, DoD 2: IF1). Im dazwischenliegenden Maisfeld kam es augenscheinlich zu Druckschäden, jedoch konnte das Feld und die beiden Waldgebiete nicht aus der Luft untersucht werden, da starke Windböen das fliegen der Drohne inzwischen unmöglich machte. 

(Bild 25-28 ©TorKUD)



Im Waldgebiet nördlich der «Kötterstraße» (51.987, 7.737) stürzten auf etwa 100 Metern Breite zahlreiche Bäume (vorrangig Birken) in nordwestliche Richtung (s. Bild 29 - TSW, DoD 3: IF1). Ab hier zog der Tornado auf über einem Kilometer Länge entlang der «Lauheider Straße», in deren Randbereich immer wieder Bäume (vorrangig Birken) umstürzten und Äste abbrachen (s. Bild 30-32 - TSW, DoD 1: IF0.5). Im äußersten Westen von Telgte (51.997, 7.746) verliert sich die Spur des Tornados schließlich. Es handelt sich bei diesem Tornado somit um den zweiten Tornado innerhalb von 2.5 Monaten, der das Gemeindegebiet Telgte traf (Analyse zum Tornado in Telgte am 12.07.2024).

(Bild 29-32 ©TorKUD)


Radarbilder

(Übersicht zur Tornadoschneise: Icons = Schadenspunkte; Gelbe Pfeile = Fallrichtungen | Radarbilder - ©Bram van't Veen / NLradar | Weißer Punkt: Handorf)


Vorortdokumentation erfolgte am 27.09.2024 durch
Hendrik Sass (TorKUD)

Bilder / Videos zur Verfügung gestellt von

Bram van't Veen / NLradar


Zum Fall in der Tornadoliste

 

Kartenhintergrund ©Google

 

©TorKUD

Kontakt

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